Der Moorbrand bei Stavern hat 2018 die Einsatzkräfte in Atem gehalten. Auch freiwillige DRK-Helfer aus der Grafschaft rückten ins Emsland aus: Unter Leitung von Stefan Thier, Stephan Knauss und Christa Kreinbrink waren insgesamt 58 Kräfte in wechselnden Schichten im Einsatz – für eine Gesamtdauer von sieben Tagen. Bei der kürzlich erfolgten Mitgliederversammlung des DRK-Kreisverbands Grafschaft Bentheim wurde den Helfer nun für ihre Arbeit gedankt.
Eine wesentliche Aufgabe während des Moorbrands hatte darin bestanden, im Rahmen des sogenannten „Betreuungsplatzkonzepts 500“ für das Land Niedersachsen eine Unterkunft im Berufsschulzentrum Meppen einzurichten und zu betreiben. Darüber hinaus galt es, die Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Bundeswehr und der weiteren Hilfsorganisationen zu versorgen. „Es musste jederzeit mit einer Evakuierung der vom Brand betroffenen Ortschaften gerechnet werden“, erinnert sich Kreisbereitschaftsleiter Gerd Holthuis. Geehrt wurden bei der Versammlung zudem zwölf DRK-Helfer, die sich erfolgreich zu Gruppenführern ausbilden ließen.
Über bedeutende Veränderungen im Rettungsdienst wusste DRK-Vorstand Eckhard Jürriens berichten. So wurde zum 1. Oktober 2019 ein zusätzlicher Rettungswagen (RTW) in Hoogstede stationiert, der seitdem tagsüber im Einsatz ist. Ebenfalls zu diesem Datum wurde die Dienstzeit des zweiten Rettungswagens in Bad Bentheim auf 24 Stunden ausgeweitet. Damit hat das DRK die Bedarfsplanerweiterung des Landkreises umgesetzt: Die Maßnahmen stützen sich auf Empfehlungen eines Gutachters und sollen die Einhaltung der Hilfsfristen weiter optimieren.
Jürriens sprach in diesem Zusammenhang seinen Dank an das Ehrenamt aus: So ist der RTW in Hoogstede an der Station des dortigen Ortsvereins postiert, und die Besatzung des zweiten Bad Bentheimer RTWs kann nachts die Räumlichkeiten des Ortsvereins Bad Bentheim / Gildehaus nutzen. „Ein Großteil unserer Leistungsfähigkeit liegt in der Vernetzung von Haupt- und Ehrenamt“, betonte Jürriens. Die Erweiterung des rettungsdienstlichen Angebots hat einen Mehrbedarf von rund zehn Stellen mit sich gebracht. Die Stationierung des RTW in Hoogstede läuft zunächst ein Jahr lang zur Erprobung.
Erfreut zeigte sich Jürriens über die jüngst geschehene Eröffnung der neuen DRK-Kindertagesstätte „Kaiserhof“ in Bad Bentheim. Seit dem 1. November 2019 werden dort 55 Kinder betreut. Und ein weiteres Projekt steht schon bevor: Die im vergangenen Jahr in Betrieb genommene DRK-Kita „Taka-Tuka-Land“ in Wietmarschen-Lohne, welche aktuell noch Räume der Grundschule Lohne nutzt, wird im Frühjahr in die eigene Behausung ziehen.
Eine Neuerung hat sich mit Blick auf die ehrenamtlichen DRK-Ortsvereine in der Grafschaft ergeben: Für diese wurde durch eine Projektgruppe eine einheitliche Satzung entwickelt. Das Dokument beruht auf der Satzung des DRK-Kreisverbands und wurde durch die Anwesenden der Jahreshauptversammlung einstimmig angenommen. Bis Ende 2021 sollen die Vereine ihre bisherigen Satzungen durch die vereinheitlichen Statuten ersetzen. Ziel dieses Schritts ist es, eine gemeinsame Basis für alle Ortsvereine und klare Strukturen und Verbindlichkeiten zu schaffen – auch hinsichtlich Prozedere wie Dokumentation oder das Abhalten von Sitzungen. Der Wunsch danach war in den Vereinen selbst entstanden.
Erstmals bei einer DRK-Hauptversammlung berichtete Gisela Egbers in ihrer Funktion als Leiterin des Arbeitskreis Soziales. Sie hatte das Amt im Frühjahr 2018 von ihrer Vorgängerin Herta Terwey übernommen. Neben den getätigten Seniorennachmittagen und Tagesfahrten erwähnte sie auch das große ehrenamtliche Engagement der Frauen in der DRK-Kleiderkammer in Nordhorn. Für die Helferinnen war im Dezember 2018 ein Weihnachtsessen veranstaltet worden.
Wie wichtig die „Nachwuchsarbeit“ für das DRK ist, machte Jugendrotkreuz-Kreisleiter Hartmut Hölter in seinem Bericht deutlich. Insgesamt wurden 2018 in der Grafschaft 190 Mädchen und 165 Jungs von rund 40 Gruppenleitern betreut. Hölter ehrte verdiente Mitglieder und verkündete stolz, dass Grafschafter JRK-Gruppen erneut bei Wettbewerben auf Bezirks- und Landesebene erfolgreich waren.