Was ist ein Mehrgenerationenhaus? Und welche Konzeption steht dahinter?

Mehrgenerationenhäuser sind Begegnungsorte, an denen das Miteinander der Generationen aktiv gelebt wird. Sie bieten Raum für gemeinsame Aktivitäten und schaffen ein nachbarschaftliches Miteinander in der Stadt oder dem jeweiligen Stadtteil.

Mehrgenerationenhäuser stehen allen Menschen offen – unabhängig von Alter oder Herkunft. Jede und jeder ist willkommen. Der generationenübergreifende Ansatz gibt den Häusern ihren Namen und ist Alleinstellungsmerkmal: Jüngere helfen Älteren und umgekehrt. Mehrgenerationenhäuser gibt es nahezu überall in Deutschland.

Mittelpunkt unseres DRK-Mehrgenerationenhauses: die Caféstube

Das Herz unseres DRK-Mehrgenerationenhaus schlägt in der Caféstube. Hier kommen die Menschen der Umgebung miteinander ins Gespräch und können erste Kontakte knüpfen. Die Caféstube ist Erzählsalon, Spielzimmer, gemütlicher Treffpunkt der Generationen zum klönen und verweilen sowie ein Wohnzimmer für alle. Hier können sich alle Interessierten mit ihren Erfahrungen und Fähigkeiten einbringen und zugleich vom Wissen und Können der Anderen profitieren. Viele Projekte und Angebote unseres Hauses werden in der Caféstube veranstaltet wie
z. B. das offene Montagsfrühstück, der Mittagstisch, der Rommé-Club, der Bridge-Club, Schulungen und Seminare, Geburtstags-, und Trauerfeiern u.v.m..

So vielfältig wie die Menschen, die zu uns kommen, sind auch die Angebote in unserem Mehrgenerationenhaus

Rund um unsere Caféstube unterhalten wir noch ca. 30 verschiedene Angebote Dazu gehören Betreuungs-, Lern- und Kreativangebote für Kinder und Jugendliche, Weiterbildungskurse für den (Wieder-)Einstieg in den Beruf, Unterstützungsangebote für Pflegebedürftige und deren Angehörige, Sprachkurse für Migrantinnen und Migranten und vieles mehr. Unser Mehrgenerationenhaus ist sehr komplex und bietet von der Kinderbetreuung ab ca. einem Jahr bis zu Seniorenangeboten für die über 80jährigen eine Vielzahl an Aktivitäten an. Zudem sind wir ein verlässlicher Partner für jedes Alter und in allen Lebenslagen.

Welche Aktivitäten planen Sie mit den Besuchern, um verschiedene Generationen miteinander zu verbinden?

Es sind verschiedene Aktivitäten. Zurzeit planen wir ein Hühnerstall-Projekt. Dazu haben wir über die verschiedenen Social-Media-Kanäle einen Aufruf gestartet und um Mithilfe von Interessierten gebeten. Der Erfolg war einzigartig. Eine Gruppe von zehn Personen im Alter von 14 bis über 60 bildet jetzt ein Planungsteam das sich mit der konkreten Umsetzung, der Beschaffung von Fördergeldern und Spenden beschäftigt. Weitere Personen kümmern sich dann im Anschluss um die kontinuierliche Versorgung der Hühner.

Mit welchen Problemen hatten Sie dieses Jahr zu kämpfen und wie haben Sie diese gelöst?

Die Probleme, die bei allen Mehrgenerationenhäusern bundesweit identisch sind, betreffen in erster Linie die Finanzierung. Jedes Haus hat entsprechenden Strategien und Einnahmequellen entwickelt, um die Gelder die der Bund, das Land und die Kommunen zur Erhaltung der Häuser beisteuern, entsprechend aufzustocken.

Sie bieten ja derzeit auch noch viele andere verschiedene Angebote an wie im Bereich der Pflege, Blutspendetermine, Autismusambulanz oder Flüchtlingshilfe. Wie schaffen Sie es dies alles zu organisieren?

Die von Ihnen o.g. Aktivitäten sind zwar Bestandteile unseres DRK-Dienstleistungsangebotes innerhalb der Grafschaft Bentheim, werden jedoch in unserem MGH nur partielle umgesetzt. Für die Blutspendetermine stellen wir z.B. dem DRK-Ortsverein und dem Blutspendeteam des DRK Niedersachsen lediglich unsere Räumlichkeiten zur Verfügung.

Um unsere insgesamt über 30 kontinuierlichen Angebote, sowie die darüber hinaus stattfindenen wechselnden und individuellen Angebote zu koordinieren braucht es eine gute Planung und gute und flexible Mitarbeiter, sowohl im Büro als auch im Servicebereich.

Zurzeit haben wir jährlich ca. 17.000 Gäste, die wir bei den verschiedenen Veranstaltungen begrüßen dürfen.

Sind die Mitarbeiter bei Ihnen auf freiwillige Basis eingestellt oder sind diese Festangestellte? Und wie kann man Sie unterstützen?

Die Stammbesatzung unserer Mitarbeiter ist fest angestellt. Neben diesen Festangestellten habe wir jedoch noch ca. 25-30 Mitarbeiter die Ehrenamtlich bei uns arbeiten und sich für bestimmte Projekte einsetzen. Sie helfen uns diese durchzuführen oder leiten sie selbstständig.

An welchen Tagen ist das Mehrgenerationenhaus besonders gut besucht? Wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitstag im Mehrgenerationenhaus aus?

Die Tage die in unserem MGH besonders frequentiert sind, sind eigentlich alle Tage der Woche. Es kann mal vorkommen, dass ein Tag nicht so viele Veranstaltungen hat, in der Regel sind jedoch zwischen 30 und 80 Gäste am Tag in unseren Räumlichkeiten.

Gerade an Weihnachten und Neujahr ist es besonders wichtig Menschen miteinander zu verbinden. Bieten Sie für die Feiertage ein spezielles Programm an?
Von Heiligabend bis zum 2.1 ist unser Haus in der Regel geschlossen, da wir sonst ganzjährig geöffnet haben. In den Tagen vor Weihnachten, bieten wir jedoch mit einem weihnachtlichen Mittagstisch und Advents-Frühstücken, sowie Weihnachtsfeiern unseren Gästen ein schönes Programm.