Die ersten Pläne zur Kita stellten am Montag im Rathaus von Neuenhaus vor (stehend, von links) DRK-Kreisverbandspräsident Günter Hasebrock, Kita-Leiterin Birgit Winkler, Bürgermeister Paul Mokry sowie (sitzend, von links) DRK-Kreisverbandsgeschäftsführer Eckhard Jürriens und Stadtdirektor Günter Oldekamp. Fotos: Berends/J. Lüken
Neuenhaus Der Kreisverband Grafschaft Bentheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und die Stadt Neuenhaus haben Anfang der Woche im Rathaus eine Vereinbarung unterzeichnet, nach der das DRK in Neuenhaus eine neue Kita errichten wird. Die Einrichtung soll im Neubaugebiet „Thesingfeld“ in unmittelbarer Nähe zum K+K-Markt entstehen und die alte DRK-Kita im Ortsteil Hilten ersetzen.
Die neue Kita wird deutlich größer sein. Geplant ist die Einrichtung von insgesamt fünf Gruppen. In drei Regelgruppen sollen jeweils 25 Kinder Platz finden. Außerdem werden zwei Krippengruppen für jeweils 15 Kinder gebaut. Es ist geplant, dass die neue Kita zu Beginn des Kindergartenjahres 2020/21 eröffnet. Wie das Gebäude und das Gelände aussehen werden, steht noch nicht fest. Im Dezember soll ein Planungswettbewerb ausgerufen werden, an dem sich fünf Architektenbüros beteiligen können.
„Wir wollen als Kommune weiterhin kinderfreundlich sein“, sagte Stadtdirektor Günter Oldekamp. Die Entscheidung für den Bau der neuen Kita habe in allen Gremien eine breite Basis gefunden. Günter Oldekamp berichtete, dass der Trend in Neuenhaus wieder zu größeren Familien mit zwei bis drei Kindern gehe. Entsprechend hoch sei die Nachfrage nach Betreuungsplätzen. Auch die im Sommer dieses Jahres eingeführte Beitragsfreiheit habe das Interesse noch einmal nach oben geschraubt.
Die bisherige Kita „Hiltener Zwerge“ soll nach der Eröffnung der neuen Einrichtung geschlossen werden. Fotos: Berends/J. Lüken
Günter Oldekamp lobte die Vielfalt an Kita-Trägern in der Samtgemeinde. Neben dem DRK haben sich auch Kirchengemeinden und die Lebenshilfe positioniert. Die neue Einrichtung des DRK wird allerdings die größte Kita sein. Eckhard Jürriens, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands, lobte das Zusammenspiel zwischen seinem Haus und den Kommunen. Das DRK betreibe sechs Kitas in der Grafschaft Bentheim: drei in Nordhorn, eine in Schüttorf, eine in Lohne und eine in Neuenhaus.
Hier ist das DRK bereits seit 20 Jahren tätig und trägt die Einrichtung „Hiltener Zwerge“, die in der alten Hiltener Schule untergebracht ist. Das Gebäude sei für eine Kita gut, aber sicherlich nicht mehr optimal, berichtete Leiterin Birgit Winkler. „Wenn man sieht, was in einer neuen Kita alles möglich ist, wird einem das erst so richtig bewusst.“ Sie räumte ein, dass es sicherlich schwerfalle, den alten Standort aufzugeben. Die Verbundenheit zu Hilten sei groß.
Auf der Grünfläche an der Nordhorner Straße, in direkter Nähe zum K+K-Markt, soll eine neue Kita errichtet werden. Fotos: Berends/J. Lüken
Günter Oldekamp und Eckhard Jürriens sicherten zu, eine neue Nutzung für das in Teilen 110 Jahre alte Gebäude zu finden. Denkbar sei, dass das DRK die Immobilie an die Stadt verkaufe, meinte Günter Hasebrock, seit Sommer 2017 Präsident des DRK-Kreisverbands. Weitere Pläne gebe es derzeit aber noch nicht, betonte Günter Oldekamp. Die Stadt nehme dazu auch Anregungen aus der Bevölkerung gerne auf. Das Gebäude bilde noch immer den Mittelpunkt des ländlich geprägten Ortsteils.
DRK und Stadt hoffen, bis Februar 2019 einen Entwurf für die neue Kita präsentieren zu können. Wie das rund 5000 Quadratmeter große Grundstück genutzt werden soll, steht noch nicht fest. Vermutlich werde es aber eine eingeschossige Bebauung geben, sagte Günter Hasebrock. Die Zufahrt wird über eine neue Straße erfolgen, die bereits heute von der Nordhorner Straße zum K+K-Markt abzweigt und derzeit verlängert wird. Über diese Straße wird auch die Erweiterung der Siedlung Brömmels Kamp erschlossen.
Eingebettet wird die neue Kita in die noch zu erschließende Siedlung „Thesingfeld“ entlang der Nordhorner Straße, in der nach ersten Plänen 14 Einfamilienhäuser und fünf Mehrfamilienhäuser Platz finden könnten. Während der Planungswettbewerb für die neue Kita läuft, will die Stadt den Bebauungsplan für das Neubaugebiet auf den Weg bringen, sodass ab dem Frühjahr 2019 gebaut werden kann. Zu den Kosten für den Kita-Neubau äußern sich DRK und Stadt noch sehr zurückhaltend, die Größenordnung dürfte aber in etwa bei 3 Millionen Euro liegen. Die erneute Zusammenarbeit zwischen Stadt und DRK ist auf zunächst 25 Jahre festgelegt.
Die neue Kita wird Familien auch eine Ganztagsbetreuung von Kindern ermöglichen. Das Angebot werde deutlich größer ausfallen als bei den „Hiltener Zwergen“, wo derzeit 63 Kinder Platz finden, sagte Leiterin Birgit Winkler. Sie rechnet damit, dass künftig auch deutlich mehr Mitarbeiter beschäftigt werden. Die Belegschaft dürfte von derzeit elf auf etwa 25 bis 30 Fachkräfte aufgestockt werden. Zum Raumkonzept gebe es derzeit noch nicht allzu viel zu sagen. Einen besonderen Wunsch hat die Leiterin aber schon: eine Rezeption am Eingang der Kita als erste Anlaufstelle für Kinder und Eltern.