Darlehen der Grafschafter Volksbank ermöglicht es dem DRK-Kreisverband Grafschaft Bentheim sowie seinen angeschlossenen Gesellschaften, das umfassende Leistungsangebot in der Region aufrecht zu erhalten und grundliegend zu sanieren. Ein unabhängiges Gutachten bescheinigt die generelle Sanierungsfähigkeit des Unternehmens. Mit der Sanierung wurde, neben zahlreichen Sofortmaßnahmen, bereits begonnen und sie nun fortgeführt.

„Das Gutachten zeigt, dass wir langfristig wieder auf eigenen Füßen stehen können“, sagt Florian Letzel, Vorstand und Geschäftsführer des DRK. Damit die Sanierung gelingt, müssen in den kommenden 18 Monaten umfassende Maßnahmen umgesetzt werden, die in vielen Teilen bereits eingeleitet wurden. Die größte Herausforderung ist dabei neben der Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden vornehmlich die vollständige Refinanzierung aller Angebote durch die unterschiedlichen Vertragspartner. „Es müsste eigentlich selbstverständlich sein, dass jedes Angebot seine vollständigen Kosten auch erwirtschaftet, doch das ist nicht der Fall“ so Letzel: „Unser erklärtes Ziel ist es, alle bestehenden Angebote zu erhalten, sofern sie diese beiden Bedingungen erfüllen. Das Gutachten bescheinigt uns jetzt einen angemessenen Umfang der Verwaltung, nachdem wir hier weitreichende Veränderungen durchgeführt haben. Das darf uns hinsichtlich der Refinanzierung zuversichtlich stimmen.“

Die Verantwortlichen des DRK-Kreisverbandes haben neben zahlreichen Sofortmaßnahmen zur Abwendung einer Zahlungsunfähigkeit im vergangenen Jahr, bereits intensive Gespräche mit allen Vertragspartnern aufgenommen und rechnen mit einer stufenweisen Verbesserung der Refinanzierung bis 2025. Bis dahin werden die Defizite mittels Darlehen kompensiert werden. „Die Finanzierung durch unsere Hausbank, die Grafschafter Volksbank, ermöglicht es uns erst, die Sanierung überhaupt umzusetzen. Für diese Unterstützung sowie die vertrauensvolle und konstruktive

Zusammenarbeit sind wir sehr dankbar“, sagt Letzel. Wenngleich viele Maßnahmen zwingend in den kommenden 18 Monaten umgesetzt werden müssen, so reicht die Gesamtplanung über zehn Jahre. Letzel sagt: „Dieser lange Horizont ist notwendig, da wir die Darlehen auch wieder zurückzahlen müssen. Gleichzeitig müssen wir die finanziellen Möglichkeiten haben, uns auch in dieser Phase weiterzuentwickeln.“

Das Präsidium des DRK wurde in den vergangenen Monaten regelmäßig über alle Erkenntnisse informiert. Dazu wurde ein Gremium unter der Federführung des Präsidenten, Günter Hasebrock, gebildet, welches sich engmaschig mit dem Vorstand abstimmt. In der letzten Präsidiumssitzung wurde nun das Sanierungsgutachten vorgestellt und die Umsetzung beschlossen. Das DRK stellt sich innerhalb der gesamten Aufbau- und Ablauforganisation neu auf. Angefangen bei der Verschlankung der Führungsstrukturen, über die Zusammenlegung von Standorten bis hin zur Neuausrichtung von Abteilungen und Prozessen. Die Umsetzung der Maßnahmen für den Kreisverband ist herausfordernd. Letzel: „Wir bauen ein neues Unternehmen im laufenden Betrieb auf. Das ist eine große Anstrengung für alle Beteiligten. Deshalb bin ich vor allem unseren Mitarbeitenden von Herzen dankbar, die dem DRK auch in dieser turbulenten Zeit den Rücken stärken und die Veränderungen mitgehen und mitgestalten – dieses Engagement ist das Fundament unserer Zukunft.“

Einige der geplanten Veränderungen sollen selbstverständlich auch ihnen zugutekommen und neben attraktiven Arbeitsbedingungen künftig auch neue Arbeitszeitkonzepte sowie Perspektiven bieten. Auch dazu sind bereits erste Schritte wie die Umsetzung des DRK-Reformtarifvertrags gemacht. Daneben wird die Finanzbuchhaltung neu aufgestellt und ein Controlling für das Unternehmen aufgebaut. Ziel ist, dadurch eine größere Transparenz für jedes einzelne Angebot zu erreichen und angemessene Vergütungen zu verhandeln und steuern zu können.

Auch die beauftragte Unternehmensberatung, rosenbaum & nagy aus Köln, begleitet den Kreisverband weiter. „Wir erleben hier eine außergewöhnlich intensive und lösungsorientierte Zusammenarbeit. Es werden nicht nur Empfehlungen ausgesprochen, sondern Maßnahmen aktiv mit umgesetzt“, so der Vorstand. Dazu gehört unter anderem die Begleitung, Schulung und das Coaching von Führungskräften, welche nicht nur im Sanierungsprozess, sondern auch in der Zukunft Schlüsselpositionen einnehmen werden. So sind alle Führungskräfte in den einzelnen Einrichtungen und Diensten jetzt dafür verantwortlich, zusammen mit dem Vorstand, konkrete Maßnahmenpläne für Ihre Verantwortungs-bereiche zu erstellen und im Anschluss, gemeinsam mit den Mitarbeitenden umzusetzen.

„Ich freue mich persönlich sehr, dass wir die einmalige Chance bekommen, unser DRK in der Grafschaft Bentheim zu gestalten und im Rahmen der Sanierung fit für die Zukunft zu machen“ freut sich Letzel. Dazu gibt es auch ein neues Unternehmensleitbild, welches in den kommenden Monaten und Jahren Orientierung bieten und die Grundlage allen Handelns darstellen soll. Das Leitmotiv „Füreinander da. Miteinander stark.“ ist dabei nicht zuletzt ein deutlicher Apell.

Das DRK ist Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege und die größte Hilfsorganisation Deutschlands. Der DRK-Kreisverband Grafschaft Bentheim e.V., mit seinen Tochtergesellschaften, ist mit rund 850 Mitarbeitenden an über 20 Standorten in 3 Landkreisen ein mittelgroßer Verband. Das Leistungsportfolio umschließt dabei unter anderem umfangreiche Angebote in der Pflege, der Kinder- und Jugendhilfe, im Rettungsdienst sowie diverse Beratungs- und Hilfsangebote. Darüber hinaus engagieren sich rund 50 Ehrenamtliche in den unterschiedlichen Bereichen des Kreisverbandes sowie mehrere hundert Menschen in den zehn eigenständige Ortsvereinen u. a. in den Bereitschaften, der Wohlfahrts- und Sozialarbeit sowie dem Jugendrotkreuz.

Für weitere Informationen und  Rückfragen steht Ihnen Herr Letzel gerne zur Verfügung.