Ehrenamtliche Mitglieder der Grafschafter Rotkreuz-Ortsvereine führen Probenentnahme aus
Sondereinsatz für das DRK in der Grafschaft: Seit Donnerstag unterstützen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer den Betrieb eines mobilen Corona-Testzentrums des Gesundheitsamts für den Landkreis Grafschaft Bentheim. In dem Containerbau auf dem Gelände der Gewerblichen Berufsbildenden Schulen in Nordhorn werden fortan Menschen auf das Coronavirus getestet, die nach Kontakt zu einer positiv getesteten Person oder in Folge eines sogenannten Ausbruchsgeschehens – etwa in einem Betrieb – zur Entnahme eines Abstrichs aufgefordert wurden. Durch die Einrichtung der neuen Station soll am Gesundheitsamt selbst wieder Normalbetrieb einkehren.
Nach einer Abfrage in den DRK-Ortsvereinen hatte sich umgehend ein Pool an Freiwilligen gemeldet, berichtet der Grafschafter Rotkreuzbeauftragte Jan-Hindrik Heetjans. Die insgesamt elf Ehrenamtlichen erhielten daraufhin eine umfassende Einweisung durch Dr. Marianne Schoppmeyer, die zusammen mit Jutta Kompalla von Seiten des Gesundheitsamts für die Koordinierung der Abstrichstation zuständig ist.
Jeweils in Dreierteams gehen die Helferinnen und Helfer nun ihren Aufgaben nach. Während der erste Rotkreuzler die zu testenden Personen in Empfang nimmt und sich die Versichertenkarte aushändigen lässt, übernimmt die nächste Kraft administrative Arbeiten, wie die Eingabe der Daten in den PC und das Drucken von Etiketten. Der dritte Helfer nimmt in Vollschutzkleidung schließlich den eigentlichen Abstrich aus Nase und Rachen der Personen vor. Diese bekommen anschließend einen QR-Code, über welchen sie via App das Ergebnis erhalten. Die Testungen erfolgen bis auf Weiteres täglich von 8.30 bis 12.30 Uhr sowie von 13.30 bis 16.30 Uhr – in einer Taktung von zwei Tests pro fünf Minuten. Dabei ist auch stets ein Mitarbeiter des Gesundheitsamts anwesend.
Am Donnerstagmorgen haben als „erste Schicht“ Sandra Runde vom Ortsverein Lohne, Leonie Hagen vom Ortsverein Bad Bentheim/Gildehaus und Anas Mostafa vom Ortsverein Nordhorn ihren Dienst angetreten. Während Sandra Runde und Leonie Hagen in Semester- beziehungsweise Schulferien ihre Zeit zur Verfügung stellen, nutzt Anas Mostafa seine Urlaubstage für das Engagement. Andere haben sich eigens für diesen Einsatz vom Arbeitgeber freistellen lassen. Die DRK-Mitglieder sind sich jedoch einig: „Es ist ein schönes Gefühl, etwas Gutes zu tun.“
Die Beteiligten des Dreierteams vom Donnerstag sind – wie viele Ehrenamtliche in der Grafschaft – schon seit mehreren Jahren für das DRK aktiv. Sandra Runde etwa hat über das Jugendrotkreuz den Weg zur Hilfsorganisation gefunden, bei Leonie Hagen wurde das Interesse durch ihr Mitwirken beim Schulsanitätsdienst geweckt. Anas Mostafa kam 2015 als Geflüchteter aus Syrien nach Deutschland und erfuhr während seiner Zeit in der Notunterkunft in Nordhorn viel Hilfe durch das Grafschafter DRK – und bald wuchs in ihm selbst der Wunsch, anderen Menschen zu helfen. Dr. Marianne Schoppmeyer ist am Donnerstag jedenfalls voll des Lobes: „Es läuft super. Alle sind hochmotiviert.“
Hintergrund des aktuellen Einsatzes ist eine Vereinbarung des DRK-Landesverbands Niedersachsen mit dem Innenministerium zur Unterstützung der Gesundheitsämter – in erster Linie durch mobile Kontaktnachverfolgungsteams. Parallel dazu erging nun die Anfrage des Landkreises zur Durchführung der Probenentnahme. Noch bis einschließlich Freitag, 23. Oktober, können die Räumlichkeiten der GBS in der Herbstferienzeit genutzt werden. Am Montag darauf soll ein Container in der Halle des Abwallwirtschaftsbetriebs an der Enschedestraße in Nordhorn in Betrieb gehen.