Schritten zur Tat beim Spatenstich für die neue Kita „Bullerbü“: (von links) Paul Mokry (Bürgermeister Stadt Neuenhaus), Günter Oldekamp (Samtgemeindebürgermeister Neuenhaus), Gerrit Büter (G. Büter Bauunternehmen), Gisela Egbers (Präsidium DRK-Kreisverband Grafschaft Bentheim), Eckhard Jürriens (Vorstand DRK-Kreisverband Grafschaft Bentheim), Birgit Winkler (Kita-Leitung) und Jan Lindschulte (Lindschulte Ingenieure & Architekten). Foto: Vennemann (GN)
Neuenhaus Die Stadt Neuenhaus wächst und mit ihr auch der Bedarf an Regelbetreuungsplätzen für Vorschulkinder sowie bei den Krippenplätzen. Damit die kleinen Bürgerinnen und Bürger auch künftig ausreichend betreut werden können, ist am Montagnachmittag der Spatenstich der neuen Kita „Bullerbü“ im Neubaugebiet „Thesingfeld“ erfolgt. Träger der Einrichtung wird das Deutsche Rote Kreuz, das in Neuenhaus bereits seit 2008 als Träger der Einrichtung „Hiltener Zwerge“ an der Uelsener Straße fungiert. Nach der für den Sommer 2021 geplanten Fertigstellung der neuen Kita wird der alte Standort in Hilten aufgegeben.
„Der Kindergarten in der ehemaligen Hiltener Schule ist schon ein wenig in die Jahre gekommen“, sagt Eckhard Jürriens, Vorstand des DRK-Kreisverbandes Grafschaft Bentheim. Eine Erweiterung dort sei baulich nicht möglich gewesen. Deswegen sei man zusammen mit Vertretern der Stadt und der Samtgemeinde Neuenhaus schnell zum Entschluss gekommen, eine neue Einrichtung an einem anderen Platz zu errichten.
Großer Garten zum Spielen
Die Wahl fiel auf das Neubaugebiet „Thesingfeld“ hinter dem K&K-Markt. Dort entsteht auf einem etwa 5000 Quadratmeter großen Areal eine Kindertagesstätte nach dem Entwurf des Nordhorner Architekten Jan Lindschulte. „Als ich den alten Baumbestand sah, der sich an die ehemalige Ackerfläche anschließt, wollte ich einen Entwurf schaffen, der diese natürlich Begrenzung sozusagen umarmt“, verrät der Architekt. Herausgekommen ist dabei ein Ensemble von sechs kleinen Häuschen mit roten Satteldächern, die durch einen halbkreisförmigen Bau miteinander verbunden sind und einen etwa 2500 Quadratmeter großen Außenbereich mit Spielplatz umringen.
Wie ein kleines Dorf soll die neue Kindertagesstätte an der Nordhorner Straße aussehen. Die Einrichtung in Trägerschaft des DRK liegt unweit des K+K-Markts (auf der Abbildung südlich). Foto: Büro Jan Lindschulte
„Das Konzept hat uns in dem qualitativ hochwertigen Wettbewerb der Entwürfe überzeugt“, berichtet Samtgemeindebürgermeister Günter Oldekamp. Dies sei auch der Fall, weil sich das „kleine Dorf“ der Kita gut in die bestehende und geplante Wohnbebauung integriere. Platz bietet die Kita „Bullerbü“ bei ihrer Fertigstellung für drei Regelgruppen mit 25 Plätzen sowie zwei Krippengruppen mit je 15 Plätzen. Auch eine Erweiterung mit einer sechsten Gruppe sei künftig möglich. Am Gebäude sollen zudem 25 Parkplätze verfügbar sein.
Bauzeit: Ein Jahr
DRK und Samtgemeinde rechnen mit Baukosten in Höhe von etwa 2,9 Millionen Euro, plus etwa 600.000 Euro an zusätzlichen Kosten für die Gestaltung der Außen- und Freiflächen, die Anschaffung der Spielgeräte und die Ausstattung. Die Stadt Neuenhaus übernimmt dabei mehr als 2,3 Millionen Euro, weitere Gelder kommen vom Land Niedersachsen für den Krippenbereich (360.000 Euro) vom Landkreis Grafschaft Bentheim für den Krippen- und Regelbereich (820.000 Euro) und vom Deutschen Roten Kreuz.
Birgit Winkler, die Leiterin der scheidenden Einrichtung „Hiltener Zwerge“, wird zum Kita-Jahr 2021/2022 die Leitung von „Bullerbü“ übernehmen und blickt mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf das Projekt. „Meine Kolleginnen und ich konnten uns bislang toll in den Planungen einbringen und freuen uns auf ein modernes Haus, in dem wir unser Konzept mit festen Gruppen, aber einem weitgehend offnen Betrieb innerhalb der Einrichtung weiter ausbauen können“, sagt Winkler. „Trotzdem wird uns das schöne und naturnahe Gebäude in Hilten fehlen.“ Eine Nachnutzung für das mehr als 100 Jahre alte Gebäude ist nach Aussage von Günter Oldekamp noch nicht geklärt.
Text und Fotos: Vennemann / GN