Die Freifläche vor der Flüchtlingswohnanlage in Wietmarschen-Lohne hat sich am Mittwoch für zwei Stunden lang in ein Spielparadies für Kinder verwandelt: Zu Gast waren die beiden ehrenamtlichen Kinderschutzbund-Mitarbeiterinnen Josephine Schnöink und Laura Becker mit dem beliebten Spielmobil des Kinderschutzbund-Kreisverbands Grafschaft Bentheim. Mit allerlei Materialien und Angeboten sorgten sie für einen vergnüglichen Nachmittag.

Normalerweise ist das Spielmobil regelmäßig an dem Schulhof der Grundschule Lohne vor Ort. Der Extra-Termin war in Absprache zwischen dem Kinderschutzbund und DRK-Flüchtlingssozialarbeiterin Astrid Ströcker entstanden. „Damit soll die Schwelle zu den Angeboten überwunden werden, die es in der Gemeinde gibt“, sagt die DRK-Mitarbeiterin. Wenn die Kinder und deren Eltern das Spielmobil erst einmal kennen, suchen sie es künftig auch zu den regulären Terminen auf, so der Gedanke hinter der Aktion.

Schon seit mehreren Jahrzehnten ist das Spielmobil in der Grafschaft unterwegs, erst kürzlich konnte der Kinderschutzbund ein neues Fahrzeug in Betrieb nehmen: Der geräumige Wagen wurde 2019 mit der Hilfe der Kreissparkassenstiftung angeschafft und startete 2020 mit neuem Konzept in die Saison. Der Landkreis Grafschaft Bentheim fördert insgesamt 53 Einsätze jährlich. Das Ziel: „Wir möchten den Menschen ein wenig Abwechslung in ihren Alltag bringen und den Kindern eine Freude bereiten – ganz unabhängig von Herkunft oder Religion“, sagt Josephine Schnöink. „Es sind einfach Kinder, die zusammen spielen können.“ Mit dem Einsatz des Spielmobils werde auch Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention Rechnung getragen, wonach jedes Kind ein Recht auf Spiel und Freizeit hat.

Dass gemeinsames Spielen über Kultur- und Ländergrenzen hinaus möglich ist, zeigte sich am Mittwoch eindrucksvoll – und bestimmt sind einige der Kids auch bei den nächsten Terminen mit von der Partie. Das Spielmobil wird am 15. und 22. September sowie am 6. und 13. Oktober an der Grundschule in Lohne Station machen, jeweils von 15.30 bis 17.30 Uhr. Zudem ist das Fahrzeug am 8. und 29. September an der Grundschule in Wietmarschen anzutreffen, weiterhin bis zu den Herbstferien dienstags abwechselnd in Emlichheim und Uelsen sowie donnerstags in Bad Bentheim und Schüttorf.

Astrid Ströcker, die als DRK-Flüchtlingssozialarbeiterin für die Gemeinde Wietmarschen zuständig ist, ist darüber hinaus auf der Suche nach weiteren Freiwilligen, die Geflüchteten helfen möchten. Art und Umfang der Hilfe – sei es Unterstützung beim Deutschlernen oder bei organisatorischen Angelegenheiten – können frei gewählt werden. Wer Interesse hat, kann sich bei Astrid Ströcker per E-Mail an stroecker@drk-grafschaft-bentheim.de melden.