Schon seit mehr als zwei Wochen tobt das Leben in der neuen Kita „Bullerbü“ in Neuenhaus – nun wurde die Einrichtung in Trägerschaft des DRK-Kreisverbands Grafschaft Bentheim auch offiziell eröffnet. Die Verantwortlichen des Deutschen Roten Kreuzes, der Neuenhauser Samtgemeindebürgermeister Günter Oldekamp und Architekt Jan Lindschulte zeigten sich davon überzeugt, dass die Kindertagesstätte in der Dinkelstadt einen nachhaltigen Mehrwert bieten wird.

DRK-Vorstand Eckhard Jürriens lobte nicht nur das kindgerechte Interieur, sondern auch die äußere Gestaltung des aus sechs miteinander verbundenen Häuschen bestehenden Baukörpers: „Die Kita wird sich hier auch in 20 Jahren noch gut einfügen“, ist sich Jürriens sicher – befindet sich die Einrichtung doch inmitten einer gerade entstehenden Wohnsiedlung. Der DRK-Vorstand würdigte die Arbeit aller am Bau beteiligten Personen und Firmen: „Man hat gemerkt, dass alle Spaß an der Sache hatten.“ Sein Dank gilt auch der Samtgemeinde und Bürgermeister Oldekamp für das vertrauensvolle Miteinander. Die Baukosten in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro sieht Jürriens angesichts des großen Gewinns für die Kinder in Neuenhaus als gut investiertes Geld.

Auch Günter Oldekamp brachte seine Freude über die Inbetriebnahme der Kita „Bullerbü“ zum Ausdruck: „Wir wollen eine familien- und kinderfreundliche Kommune sein“, erklärte er und verwies auf den großen Bedarf an Betreuungsplätzen. Laut einer Prognose werde die Zahl der privaten Haushalte in Neuenhaus bis zum Jahr 2035 noch um rund fünf Prozent steigen. Mit dem Neubaugebiet Thesingfeld im Süden von Neuenhaus sei ein idealer Standort gefunden worden, da sich die vorhandenen Kitas nun gut über das Stadtgebiet verteilen. Trotzdem müsse die Stadt schon jetzt Überlegungen anstellen, um auch künftig ausreichend Kita-Plätze vorzuhalten.

Oldekamp erinnerte weiterhin daran, dass der „Bullerbü“-Entwurf von Jan Lindschulte im damals ausgerichteten Architektenwettbewerb ein einstimmiges Votum der Jury erhalten habe: „Das Projekt wurde sogar von der deutschen Architektenkammer ausgewählt und wird im Rahmen des jährlichen Baukostenindexes als beispielhafte Lösung für Kindergärten veröffentlicht.“ So konnten aufgrund der innovativen Gebäudetechnik und des Wärmekonzepts zusätzliche KfW-Fördermittel eingeworben und die veranschlagten Gesamtkosten nicht nur eingehalten, sondern sogar leicht unterschritten werden. Oldekamp dankte in besonderem Maße auch dem DRK als Träger sowie den weiteren Geldgebern.

Architekt Lindschulte bekundete seine Freude über den Gewinn des Wettbewerbs. Zu jener Zeit habe er gerade erst sein Büro in Nordhorn eröffnet. Den Bau der Kita bezeichnete er als „runde Sache“. Nahezu alle Auftrage habe man an Grafschafter Firmen vergeben können: „So wurde auf der Baustelle Platt gesprochen und kein Juristendeutsch“, meinte er augenzwinkernd. Er dankte seiner Mitarbeiterin Frau Annika Pünt, den weiteren Planern sowie allen mitwirkenden Firmen. Im Namen der Unternehmen überreichte er einen gemeinsamen Geschenkgutschein in Höhe von 1900 Euro für die Anschaffung weiterer Spielmaterialien.

Kita-Leiterin Birgit Winkler nahm den Gutschein von Jan Lindschulte – den sie tatsächlich einst selbst als Kindergärtnerin betreute – dankend entgegen. Mit Blick auf den Neubau freute sie sich sagen zu können: „Unsere Wünsche wurden erhört und umgesetzt.“ Bisher habe sie schon viele positive Rückmeldungen erhalten. Sie stellt fest: „Wir haben eine wunderschöne Kita bekommen.“ Sie dankte allen Mitarbeiterinnen für die große Unterstützung in der zurückliegenden Zeit. Dem Dank schloss sich auch Bodo Vogel, stellvertretender Geschäftsführer im DRK-Kreisverband, an und verteilte Präsente an die anwesenden Kolleginnen. In Kleingruppen wurden die Gäste anschließend durch die Einrichtung geführt.

Der Bau der Kita „Bullerbü“ erfolgte vor allem, da die seit 2008 durch das DRK geführte Vorgängereinrichtung „Hiltener Zwerge“ keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr bot. Nach dem Baustart am neuen Standort im Juni 2020 konnte der Zeitrahmen trotz Verzögerungen wegen der Coronakrise eingehalten und der Betrieb pünktlich zum Beginn des Kitajahres 2021/22 aufgenommen werden. Seither werden in drei Regel- und zwei Krippengruppen insgesamt 105 Kinder betreut.

Fotohinweis: Das Band durchtrennten gemeinsam (von links): DRK-Vorstand Eckhard Jürriens, Kita-Leiterin Birgit Winkler, Samtgemeindebürgermeister Günter Oldekamp, Architekt Jan Lindschulte, stellv. DRK-Geschäftsführer Bodo Vogel und Bürgermeister Paul Mokry.